Nun sitzen wir hier in Arequipa, im Casa de Avila, Tipp von Apfel, und haetten es nicht besser treffen koennen. (Danke Apfel! Armando war auch gleich ganz begeistert von Dir am erzaehlen, was fuer ein besonderer Mensch Du doch waerst!).
Eine Oase mitten in der grossen Stadt (fast 900.000 Einwohner). Um das hier zu finden, haben wir den alten Traveller-Trick angewendet, und uns am Stadtrand ein Taxi geschnappt, was uns hierhin gefuehrt hat. Reichliches Einbahnstrassenwirrwarr hier!!! Und nicht ein einziges Schild zu finden, was auf das Zentrum oder sonstwas hinweist!!!
Was war gestern alles?!?! Ach ja, vor allem die Einreise nach Peru,… oh Mann. Chile dauerte ja 15 Minuten fuer drei Motorraeder. Nach Peru dauert es 1.5 bis 2 Stunden fuer zwei Motorraeder. Unglaublich.
Die Ausreise aus Chile ging in 1 Minute, “Feliz Viaje” und ab!! Ein paar hundert Meter weiter lauerten die Peruaner…. also erstmal einen 20cm langen Zettel ausfuellen, abgeben und auf Stempel hoffen. Dann zur Imbissbude 50m weiter, und eine Erklaerung in dreifacher Ausfertigung fuer die Motorraeder KAUFEN (von der hinterher zwei weggeschmissen werden!). Diese Erklaerung ausfuellen und sich von zig Leuten schubsen und schicken lassen bis zur richtigen Stelle. Dort warten,.. warten….warten… eine Stunde oder mehr, keine Ahnung, habe mein Hirn ausgeschaltet.
Nachdem der dritte Stempel auf diese Erklaerung gekommen ist, darf man ein weiteres Papier ausfuellen, und denkt, man haette es geschafft,… weit gefehlt!!! Weiter warten! Dann endlich kriegt man zwei Zettel in die Hand, einen mit den eigenen handschriftlich ausgefuellten Motorraddaten und nur EINEM Stempel, und einen mit bereits drei Stempeln, mit dem muss man aber noch vier Stempel sammeln gehen. Nachdem man die dann alle endlich hat, und sich nach mehrmaliger Rueckversicherung, dass nun alles “listo?”, also fertig ist, auf den Weg machen kann, faltet man den Zettel mit den sieben Stempeln feinsaeuberlich, und packt ihn gut weg, weil man ihn auf keinen Fall verlieren will, dafuer hat man einfach zu lange gewartet, und faehrt los.
Man kommt aber nur 50m weit, und da steht dann ein Polizist, der einem genau DIESEN Zettel wieder abnimmt. Voellig irritiert faehrt man dann weiter, und hofft, dass die alle wissen, was sie da tun.
Aber die Fahrt war wieder superschoen, das entschaedigt fuer so manche buerokratische Wartezeit.
Endlich wurde auch wieder gehupt und gewunken. Peru hat uns wieder!!! Wenn man verkehrt herum in Einbahnstrassen faehrt, weil sie absolut nicht zu erkennen sind, winken und hupen gleich fuenf Taxifahrer freundlich, und zeigen einem, wo man besser langfaehrt. Danach wird nochmal gewunken und gehupt, und man darf seines jetzt richtigen Weges ziehen.
Am Anfang ging es diesig und neblig an der Kueste lang. Nicht so prickelnd. Aber bald kamen wir hoeher und der Himmel wurde wieder blau und sonnig. Die Strassen allerdings endlos bis zum Horizont.
Anschliessend war es fast wie am Tag zuvor. Schluchten und Berge, beleuchtet und schattig im Wechsel.
Auf die Frage von Klaus und MaPa zu kommen: wir schaffen mit unseren Motorraedern 500km,.. und selbst in Suedamerika kommt auf so einer langen Strecke immer eine Tankstelle. Als wir gestern danach gefragt haben, kam die Antwort: “una hora mas”, also noch eine Stunde weiterfahren, und dann kam auch tatsaechlich nach 1.5 Stunden eine Tankstelle. Mitten im Nichts, eine Tanstelle und ein Restaurant, 50 Hunde und ein paar Bretterbuden. Ansonsten begenet man hierauf den Strassen ausserhalb der Staedte hoechstens ein paar LKW, also der Verkehr haelt sich stark in Grenzen - sind ja alle tot, dieAutofahrer
Durch die lange Wartezeit an der Grenze kamen wir mal wieder erst unpassend nach Sonnenuntergang in Arequipa an. Und bei stockdunkler Nacht macht es keinen Spass, durch solche Staedte zu fahren, also kam der Taxifahrer zum Einsatz, immer hinterher, egal, was er macht, Augen zu und folgen!!! 3.50 Pesos wollte er haben, 5 hat er bekommen, und alle waren gluecklich!
Gestern hat mich irgendein Virus befallen, mit Magenumstuelpung und Schuettelfrost, heute bin ich ziemlich schlapp. Aber besser als hier in dieser Idylle mit gruenem Innenhof und supernetten Menschen kann man sich nicht erholen. Wenn mal was in meinem Magen bleibt, und ich wieder fit bin, erkunden wir die Stadt. Armando hat uns gleich die passenden Tipps gegeben. Wir bleiben sicherlich noch ein oder zwei Naechte hier.
So, das war es erstmal wieder aus Peru, bis in Baelde!!!!